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Naxos

Náxos (neugriechisch ?????, auch: Náxia, Áxia; in der Antike: Strongyle (die "Abgerundete"), auch Dia und Dionysias) ist eine Insel im Ägäischen Meer, die größte der Kykladen, 423 km² groß, etwa 14.800 Einwohner (2005), von Páros nur durch eine schmale Meerenge getrennt, hat im Osten steile Ufer, nach Westen zu ebeneres Land und wird von Norden nach Süden von einem im Oxia bis zu 1003 m ansteigenden Granitgebirge durchzogen.

Die Insel ist gut bewässert und in ihren unteren Teilen höchst fruchtbar. Hauptprodukte sind Weizen, Gerste, Südfrüchte, Wein, Öl, Mastix sowie Marmor. Seit den 1980er Jahren gewinnt der Tourismus eine steigende Bedeutung für die Wirtschaft.

Der Hauptort und -Hafen heißt Náxos oder Chóra (Hauptstadt).

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Geschichte

Antike

Náxos war bereits zur Zeit der Kykladenkultur besiedelt. Die Insel hieß in der ältesten Zeit auf Grund ihrer Gestalt Strongyle (die "Abgerundete"), auch Dia und Dionysias und war durch den Mythos von Dionysos berühmt. Es gab hier ein Dionysosheiligtum, das vergeblich von Poseidon beansprucht wurde. Theseus soll hier auf dem Rückweg von Kreta nach Athen die Ariadne zurückgelassen haben, die dann von Dionysos zur Frau genommen wurde.

Die ältesten Bewohner der Insel waren Karer, welche von den Ioniern verdrängt wurden. Dieselben gründeten auf Náxos einen mächtigen Staat, welcher eine Hegemonie über die Nachbarinseln ausübte. Im 6. Jahrhundert v. Chr. gab es hier eine berühmte Bildhauerschule. 536 v. Chr. geriet Náxos in einen Krieg mit Peisistratos von Athen, welcher es überwand und Lygdamis, den Führer der oligarchischen Partei auf Naxos, als Tyrannen daselbst einsetzte.

Schon 510 v. Chr. wurden jedoch die Aristokraten wieder verjagt, und die von denselben zu Hilfe gerufenen Perser mußten nach viermonatlicher Belagerung 501 v. Chr. unverrichteter Dinge wieder abziehen. Dafür verwüsteten dieselben 490 v. Chr. bei ihrem Zuge gegen Griechenland die Insel.

Nachdem die Naxier in der Schlacht von Salamis zu den Griechen übergegangen waren und dadurch die Freiheit von der persischen Oberherrschaft erlangt hatten, bildete Naxos ein Glied des Attischen Seebundes, war jedoch der erste der verbündeten Staaten, welcher der Bundespflicht nachzukommen sich weigerte, aber von Athen 466 v. Chr. unterworfen und als erobertes Land behandelt wurde.

376 v. Chr. besiegte der Athener Chabrias, welcher Náxos dem neuen Seebund mit Gewalt einverleibt wollte und es belagerte, dort die zum Ersatz herangekommene spartanische Flotte, worauf Naxos für kurze Zeit wieder dem Athenischen Seebund beitrat.

Später war Naxos Makedonien untertan, ab 323 v. Chr. Ägypten, dann den Rhodiern und schließlich den Römern.

Mittelalter

Seit 395 gehörte Naxos zum Oströmischen Reich. Im Mittelalter erhielt die Insel den Namen Naxia. Nachdem die Kreuzfahrer 1204 Konstantinopel erobert hatten und das Byzantinische Reich zerfiel, geriet auch Naxos unter die Herrschaft der Lateiner. Der Venezianer Marco Sanudo eroberte die Insel 1207 und erhielt sie nebst den meisten anderen Kykladeninseln, von Kaiser Heinrich 1210 als erbliches Lehensherzogtum. Der Eroberer wurde Herzog des Archipelagus genannt und Náxos wurde Sitz der Herzöge.

Als das Haus Sanudo 1362 ausstarb, erhielt der Gemahl der Tochter des letzten Herzogs, Johann dalle Carceri, Herr von Negroponte, das Herzogtum Naxos. Von 1383 bis 1566 herrschen dort die Crispi.

Neuzeit

1566 (1579?) kam die Insel unter türkische Herrschaft. Sultan Selim II. erhob den portugiesische Juden Iussuf Nassy zum Herzog von Naxos. Später war die Insel in die normale osmanische Provinzialverwaltung eingegliedert.

1829 wurde Naxos Teil des eben unabhängig gewordenen Griechenland.

Zwischen 1921 und 1941 wurde über und unter Tage Schmirgel abgebaut und nach ganz Griechenland exportiert.


Sehenswürdigkeiten

  • Die Hauptstadt Náxos, an der Nordwestküste, hat ein von den Venezianern erbautes Schloß, zwanzig Kirchen, drei Klöster und einen Hafen, ist Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs und eines griechisch-katholischen Bischofs. Über die Insel verteil finden sich weitere venetianische Gebäude (Wohntürme), die zugleich auch der Verteidigung dienten.
  • Mehrere antike, nur aus dem Rohen zugehauene, unvollendete, monolithische Kolossalstatuen von Jünglingen (Kuroi), welche noch jetzt unweit der Bruchstellen liegen. Die Statuen stammen aus dem 6. oder 7. Jahrhundert vor Christus und waren zu Aufstellung in Heiligtümern bestimmt. Wahrscheinlich stellen sie die Götter Apollon oder Dionysios dar. Statuen aus monolithischen Marmorblöcken galten als besonders kostbar und daher als würdiges Geschenk für die Göttern. Der Kouros bei Mélanes erreicht eine Größe von 4,7 m. In der Nähe des Dorfes Apóllonas befindliche erreicht sogar über 10 m. Warum die Kuroi nicht vollendet und abtransportiert wurden, ist nicht überliefert. Man geht aber davon aus, dass entweder die Auftraggeber die Zahlungen einstellten und die Arbeiten daher abgebrochen wurden oder dass sich die Marmorblöcke im Nachhinein als nicht fehlerfrei erwiesen. Zumindest der zerbrochene Kouros bei Mélanes scheint diese These zu stützen.
  • Verlassene Schmirgel-Minen und -Seilbahnen bei Moutsoúnas (Ostküste): 1941 außer Betrieb gesetzt, hängen immer noch gefüllte Behälter an der Seilbahn

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